AB 14. MAI 2022

Besuchen Sie zwischen 14. Mai und Herbst 2022 die unten genannten Bauwerke – es erwarten Sie vor Ort spannende Informationen.

Keine Anmeldung erforderlich.

HERZ-JESU KIRCHE

Preinsbacher Straße 21, 3300 Amstetten, Architekt:in (A): Raimund Jeblinger, Bauherr:in (BH): Gemeinde Amstetten, 1899–1931, Wiederaufbau 1951–1953.

Die Kaiser-Jubiläumskirche wurde von Raimund Jeblinger, einem anerkannten Linzer Architekten des Historismus und Dombaumeister, entworfen. Während des Krieges erlitt die Kirche einen schweren Bombentreffer, wodurch Mittel- und Seitenschiffe erneuert werden mussten. Deren Wiederaufbau geschah zwischen 1951 und 1953, in veränderter Form, nach Entwürfen des Wiener Architekten Josef Friedl. Heute besteht die Herz-Jesu Kirche in vereinfachter Erscheinung als es der ursprüngliche Entwurf Jeblingers vorsah.

BEZIRKSGERICHT

Preinsbacher Straße 13, 3300 Amstetten, A: Johann Stummer von Traunfels, BH: Gemeinde. Amstetten, 1910–1913, Umbauten 1994–2001.

Das historisierende Gebäude mit Jugendstilelementen gibt durch die große, dekorativ gegliederte Fassade der Burgfriedstraße einen wirkungsvollen Abschluss. Durch mehrere Umbauten seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfuhr das ehemals U-förmige Bauwerk wiederholt Veränderungen. Neben Um-und Zubauten in den Jahren 1958 sowie 1994-2001 stellt der Abbruch des westlichen Arresttrakts im Jahr 1994 die maßgebliche Veränderung des Gebäudes dar.

WASSERTURM

Eggersdorfer Straße 27, 3300 Amstetten, A/BH: k.k. Staatsbahn-Direktion Wien, 1908.

Der Wasserturm diente zur Versorgung der Dampflokomotiven entlang der Westbahnstrecke. Der bis heute erhaltene Bau wurde 1908 errichtet. Das Relikt aus einstiger Zeit steht sinnbildlich  für die Relevanz der Eisenbahn und den damit verbundenen Aufstieg Amstettens zur Stadt.

FINANZ- UND VERMESSUNGSAMT

Graben 7, 3300 Amstetten, A: Stadtbauamt Amstetten, Alois Zehetner, Miklos Bukovics,, 1938-1939, Aufstockung 1969.

Das im Stil des Kommunalbaus des Dritten Reiches ausgeführte Amtsgebäude befindet sich am Graben, direkt zur Straße hin situiert. Sowohl äußerlich, durch gleichmäßige Fenstergliederung und blassen Putz, als auch im inneren, durch streng an Mittelgänge angeordnete kleine Büroräumlichkeiten, vermittelt der blockartige Baukörper ein Gefühl von Ordnung und Strenge.

BAHNHOF

Graben 60, 3300 Amstetten, Errichtung 1856, Umbau 1993: A: Zechner & Zechner ZT, Albert Wimmer, Harald Wallner, BH: ÖBB.

Im Zuge der Corporate Identity-Initiative der ÖBB wurde der bereits seit 1858 bestehende Bahnhof Amstetten im Jahre 1993 umgebaut. Mit leicht wirkenden Materialien wie z.B. Glas und Stahl und durch den Einsatz der Corporate-Design-Farben wurde der Bahnhof heller und benutzerfreundlich gestaltet.

WOHNHAUS-ENSEMBLE PREINSBACHER STRASSE

Preinsbacher Straße 5 und 9, 3300 Amstetten, A: Leopold Spreitzer, 1910–1912; Preinsbacher Straße 7, A/ BH: Franz Schüller, 1910–1912; Kamarithstraße 1–3, A: Leopold Spreitzer jr., 1905–1910.

Mit der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts ging auch die Urbanisierung des Lebens in der niederösterreichischen Bezirkshauptstadt Amstetten einher. Im Zuge dessen kam es zum Bau von bürgerlichen Miethäusern, wie etwa dem Ensemble in der Preinsbacher Straße und Kamarithstraße. Die unterschiedlichen Dekorationskonzepte zwischen Historismus und Jugendstil lassen sind anhand der vier gewählten Fassaden gut nachvollziehen. Die Beispiele zeigen verschiedene Dekorvarianten von Bauwerken aus der selben Bauzeit.

jOHANN PÖLZ-HALLE

Stadionstraße 12, 3300 Amstetten, A: Heinz Schimek, Bruno Stadlbauer, BH: Gemeinde Amstetten, 1979.

Die Johann Pölz-Halle ist eine Veranstaltungshalle für Sprechtheater, Konzerte, Tanztheater und Kabarett. Die im Jahre 1979 erbaute Halle erfuhr über die Zeit mehrere bauliche Veränderungen und wurde zuletzt 2014 saniert und erweitert. Durch ihre vielfältige Nutzung wurde sie zu einem Treffpunkt für Kultur- und Sportbegeisterte und somit zu einem gut besuchten Veranstaltungsort im Westen Niederösterreichs.

MittelSCHULE MAUER

Hausmeninger Straße 6, 3362 Mauer bei Amstetten, A: Traude und Wolfgang Windbrechtinger, 1973–1975.

Der als typische Hallenschule ausgeführte Baukörper liegt eingebettet in einem großen Parkbereich, welcher zusammen mit den Freiklassen den starken Naturbezug unterstreicht. Durch Materialität und Form fügt sich die Schule harmonisch in ihre Umgebung ein. Die große zentrale Halle, die auch für außerschulische Veranstaltungen genutzt werden kann, dient nicht nur der Verbindung der Räume, sondern regt auch auf besondere Weise zur Kommunikation an.

LANDESKLINIKUM MAUER

Hausmeninger Straße 221, 3362 Mauer bei Amstetten, A: Carlo von Boog, Erich Gschöpf, BH: Landesbauamt NÖ, 1898–1902.

Das zum 50-jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph I. errichtete Landeskrankenhaus ist heute als größte Jugendstilanlage Niederösterreichs von besonderer Bedeutung. Seine Entstehung war untrennbar mit der Entwicklung der Psychiatrie im 19. Jahrhundert verbunden, das Pavillon-Krankenhaus von Carlo von Boog stellte eine der modernsten Anstalten in Europa dar, deren Fokus auf der Rehabilitation und Reintegration der PatientInnen in die Gesellschaft lag. Architektonisch bedeutend ist das Ensemble insbesondere wegen des frühen Einsatzes von Eisenbeton-Konstruktionen.

REIHENHAUS-ANLAGE MAUER

Hauptplatz 2-11, 3362 Mauer bei Amstetten, A: Franz Fehringer, Herbert Prader, 1957–1962.

Die Reihenhausanlage aus zehn Einfamilienhäusern wurde für MitarbeiterInnen des Landesklinikums in Amstetten errichtet. Die Einzelobjekte weisen fast idente Grundrisse auf; die gleich aufgebauten Fassaden tragen heute unterschiedlichste Verkleidungen und Farbgebungen, wodurch die zu einander leicht versetzt liegenden Häuser ein belebtes Erscheinungsbild aufweisen.