HERZ-JESU KIRCHE

Preinsbacher Straße 21, 3300 Amstetten, Architekt:in (A): Raimund Jeblinger, Bauherr:in (BH): Gemeinde Amstetten, 1899–1931, Wiederaufbau 1951–1953.

Die Kaiser-Jubiläumskirche wurde von Raimund Jeblinger, einem anerkannten Linzer Architekten des Historismus und Dombaumeister, entworfen. Während des Krieges erlitt die Kirche einen schweren Bombentreffer, wodurch Mittel- und Seitenschiffe erneuert werden mussten. Deren Wiederaufbau geschah zwischen 1951 und 1953, in veränderter Form, nach Entwürfen des Wiener Architekten Josef Friedl. Heute besteht die Herz-Jesu Kirche in vereinfachter Erscheinung als es der ursprüngliche Entwurf Jeblingers vorsah.

Bearbeitet von Way-Yu Chen, Karoline Herdin, Milena Vogl.

Von der Idee Jeblingers zum heutigen Erscheinungsbild

Die Herz-Jesu Kirche in Amstetten liegt in Sichtweite des Bahnhofs an der Kreuzung Bahnhofstraße/Preinsbacher Straße. Auf den ersten Blick erscheint sie als klassisches historistisches Bauwerk nach romanischem Vorbild. Der neoromanische Stil kann als typisch für das ausklingende 19. Jahrhunderts gelten und fand vor allem für evangelische Kirchen vielfach Anwendung. Die Herz Jesu Kirche wurde als Ehrenkirche für Kaiser Franz Joseph I. geplant. In diesem Entstehungskontext betrachtet, erscheint das Bauwerk in seiner Ausgestaltung sehr schlicht. Dieser Umstand wirft Fragen nach der Entstehungsgeschichte auf: Wie kam es zur heutigen Gestalt der Kirche und welche baulichen und optischen Veränderungen durchlief sie

GESCHICHTE

Die Errichtung der Herz-Jesu-Kirche erfolgte in den Jahren 1898 bis 1931. Der Sakralbau sollte anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Thronbesteigung Kaiser Franz Joseph I. erbaut werden. Wie an vielen Orten Österreichs entstand auch in Amstetten der Wunsch, zu Ehren dieses Anlasses ein Gebäude zu errichten. Gleichzeitig machte das starke Wachstum Amstettens in diesen Jahren den Bau einer weiteren Kirche notwendig. Die lange Bauzeit, die vielen Veränderungen, die sich sowohl politisch als auch gesellschaftlich (Erster Weltkrieg, wirtschaftliche Engpässe) und im Kaiserhaus ereigneten, prägten das Schicksal des Gebäudes. Auch finanzielle Probleme stoppten den Bau immer wieder. Schließlich machte es der Salesianerorden möglich, die Kirche in vereinfachter Form fertigzustellen. Erst 1939 erhielt sie ihren heutigen Namen „Herz-Jesu Kirche“ und die Weihe zur Pfarrkirche. Im Jahr 1945 wurde der Bau bis auf die Chorapside mit einigen Wandpfeilern, schmückenden Diensten und die Südfassade zerstört und in den Jahren 1951 bis 1965 wiederaufgebaut.

QUELLEN

AICHINGER ROSENBERGER, Peter; BENEDIKT, Christian, u.a.,
Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Horn/Wien 2003.

DEACADEMIC, Eisenacher Regulativ, URL: https://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/
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ÖSTERREICHISCHES BIOGRAPHISCHES LEXIKON UND BIOGRAFISCHE DOKUMENTATION, Jeblinger, Raimund (1853-1937), Architekt, in: https://www.biographien.ac.at/oebl/
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QUEISER GMBH, Geschichte, in: https://www.queiser.at/about/geschichte/ (11.01.2021).

SANDBERGER, Hermann, Herz-Jesu-Kirche – Geschichte, in: http://www.herzjesu-amstetten.at/index.php/herz-jesu-kirche/geschichtliches (11.01.2021).

SCHWARZL, Johann, Amstetten, Katholische Pfarrkirche Herz Jesu, Amstetten 2016.

o.A., Josef Friedl, Austrian Architect, in: https://peoplepill.com/people/josef-friedl/ (11.01.2021).

BILDNACHWEISE

Historische Aufnahmen:

Architekturzentrum Wien, Nachlass Friedrich Achleitner, Objektkartei/Sammlung Niederösterreich.

Stadtarchiv Amstetten. 

Österreichische Nationalbibliothek, Sammlung AKON: https://akon.onb.ac.at/#id=AKON_AK057
_200 und

http://data.onb.ac.at/AKON/AK019_176.

Aktuelle Aufnahmen und Plandarstellungen:
Fotos und Grafiken der Autorinnen.